Nordkorea mit seinem Führer Kim Jong-Un steht auf erster Stelle des Index, bereits das 14. Jahr in Folge. Wird ein Nordkoreaner des christlichen Glaubens verdächtigt, so wird er ins Arbeitslager verbannt.

Verfolgte Christen heute

Während der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts verbannten die Medien religiöse Themen in ihre Spezialrubriken. Religion galt als veraltet und für eine ältere oder naive Leserschaft reserviert. Die Anschläge vom 11. September 2001 rückten sie gewaltsam ins Zentrum zurück. Von nun an galt es, Religion und insbesondere den Islam zu erklären. Das Christentum jedoch behielt ein veraltetes Image. Nur gerade in den letzten zwei Jahren wagten einige Schriftsteller, Denker und Journalisten öffentlich die Frage zu stellen: «Warum spricht man eigentlich kaum von den verfolgten Christen?» In Ägypten und Irak wurden blutige Anschläge verübt. Von nun an konnte niemand mehr die Tragödie der verfolgten Christen im Mittleren Osten ignorieren. Ertragen, sich vom christlichen Glauben abwenden oder fliehen: Das waren seit Jahrhunderten die einzigen Möglichkeiten, die manchen christlichen Gemeinschaften offen standen, um den Anfeindungen zu entkommen. Während die traditionellen Kirchen in islamischen Gebieten in letzter Zeit ins Rampenlicht rückten, leiden andere Christen stillschweigend und werden meistens ignoriert. 

Quellen der Verfolgung

Christen sind Opfer totalitärer Regime. Nordkorea führt seit 10 Jahren die Liste der Nationen an, in denen das Christsein am riskantesten ist. Religiöser Fundamentalismus vermischt mit Nationalismus ist eine andere Quelle der Verfolgung. In Indien nehmen Gewaltakte gegen Christen stark zu. Die Verursacher werden kaum je bestraft und fühlen sich dadurch bestärkt in ihrem Tun. Bewaffnete Konflikte sind der dritte Hauptgrund von Verfolgung. Christen, die in Konflikten zu vermitteln versuchen, gelten als potenzielle Gegner und werden somit zu Opfern. Dies ist zum Beispiel im Dschungel von Kolumbien, im Darfur- Konflikt oder in den Stammesfehden von Pakistan der Fall. Nicht zu vergessen sind auch die mehrheitlich ignorierten Opfer: Hunderttausende, die sich vom Islam, vom Hinduismus und vom Buddhismus abgewandt haben und Christen geworden sind und deshalb von ihren Familien und Dörfern verstossen und verfolgt werden.

Weltverfolgungsindex

Der Index ist eine Liste von 50 Ländern, in denen Christen am stärksten aufgrund ihres Glaubens verfolgt oder benachteiligt werden.

  01        Afghanistan 
  02        Nordkorea
  03        Somalia
  04        Libyen
  05        Jemen 
  06        Eritrea 
  07        Nigeria 
  08        Pakistan 
  09        Iran 
  10        Indien 
  11        Saudi-Arabien 
  12        Myanmar (Burma) 
  13        Sudan 
  14        Irak 
  15        Syrien 
  16        Malediven 
  17        China 
  18        Katar 
  19        Vietnam 
  20        Ägypten 

Weltverfolgungskarte

Je stärker die Verfolgung, desto kräftiger der Farbton des entsprechenden Landes.Die Nummern entsprechen der Platzierung des Landes auf dem Weltverfolgungsindex.