Was machen wir mit den Berichten?

Gründe, einen Vorfall zu melden

Leider ist den Schweizer Behörden zu wenig bekannt, dass Geflüchtete aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit oder wegen ihrer Konversion zu einer anderen Religion wiederholt diskriminiert oder sogar bedroht werden. Indem Sie Ihren Vorfall melden, können wir Sie unterstützen, u.a. indem wir mit den zuständigen staatlichen Stellen in Kontakt treten oder die Öffentlichkeit für dieses wichtige Anliegen sensibilisieren.

In den letzten Jahren wurden uns immer wieder Vorfälle von Einschüchterungen oder körperlicher Gewalt aufgrund von unterschiedlichen Glaubensauffassungen gemeldet, sei das im Bundesasyl- oder Durchgangszentrum, auf öffentlichen Plätzen oder an Schulen. Weder die Polizei noch die Asylbehörden erfassen Übergriffe aus religiöser Überzeugung. Aus dem Grund fehlt eine statistische Erhebung und es ist nicht ersichtlich, wie verbreitet diese Problematik ist. Daher ist es für uns wichtig, dass bei unserer Beratungsstelle solche Vorfälle gemeldet werden, damit wir die Schweizer Behörden darüber informieren können und angemessen auf dieses Problem reagiert wird.

Falls Sie aus Religionsgründen Probleme im Bundesasyl- oder Durchgangszentrum haben, ist es wichtig, dies den zuständigen Stellen zu melden. Falls Sie dies schon getan haben und die Reaktion nicht zufriedenstellend ist, oder wenn Sie den Vorfall noch nicht gemeldet haben, dann füllen Sie unser Formular aus und wir werden gemeinsam mit Ihnen nach einer Lösung suchen.

Was geschieht mit Ihrem Bericht?

Sobald eine Meldung über einen Vorfall bei uns eintrifft, evaluieren wir, welche Massnahmen ergriffen werden können. Wenn die Meldung auf Deutsch, Französisch oder auf Englisch ausgefüllt wird, bemühen wir uns, innerhalb von sieben Arbeitstagen Kontakt mit der Person aufzunehmen, die den Zwischenfall gemeldet hat (für eine Meldung in einer anderen Sprache, innerhalb von zwei Wochen). Gemeinsam prüfen wir, welche weiteren Schritte notwendig sind, um die Situation zu verbessern oder zu lösen.

Es ist wichtig, dass Sie im Formular angeben, wie ernst die Situation für Sie ist. Manchmal ist es schwierig, eine sofortige Lösung zu finden, aber wir werden Sie so gut wie möglich in Ihrem Anliegen unterstützen. Wenn die Situation für Sie gefährlich wird, empfehlen wir Ihnen, unverzüglich die Hilfe der Polizei in Anspruch zu nehmen.

Die von Ihnen im Formular mitgeilten, persönlichen Informationen werden vertraulich behandelt und dazu verwendet, um mit Ihnen in Kontakt zu kommen. Die Originaldaten bleiben bei unserer Beratungsstelle und werden nicht ohne das Einverständnis der betreffenden Person an andere weitergegeben. Damit die Inhalte trotzdem zu statistischen Zwecken benutzt werden können, werden diese zusammengefasst und anonymisiert. Diese Statistik kann dann eingesetzt werden, um entsprechende Stellen für diese Problematik zu sensibilisieren.

Wenn eine anonyme Meldung gemacht wird, nehmen wir diese auf und unternehmen keine weiteren Schritte.