Verfolgung
Millionen von Christen werden verfolgt
Christen sind heute die weltweit am stärksten verfolgte Glaubensgruppe. 200 Millionen Menschen leiden wegen ihres christlichen Glaubens unter Benachteiligungen, Verfolgung oder Gewalt – sei es durch Anhänger anderer Religionen oder totalitäre Regime. Sie gelten häufig als Bürger zweiter Klasse, denen selbst humanitäre Grundrechte verweigert werden.
Verfolgung ist ungerechte Behandlung und grausame Bestrafung von Christen oder Kirchen mit dem Ziel, sie an der Verbreitung ihres Glaubens zu hindern. Nach dieser Definition ist Verfolgung nicht zufällig, sondern bewusst organisiert. Auch Bedrängnis und Diskriminierung, beispielsweise durch Einschränkung der elementaren Rechte oder Verhinderung von Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten, können auf lange Sicht zur wirklichen Verfolgung werden.
Missachtung der Menschenrechte
Vor mehr als 60 Jahren verabschiedet die Generalversammlung der Vereinten Nationen in Paris die "Allgemeine Erklärung der Menschenrechte". Was die Religionsfreiheit anbetrifft, ist insbesondere der Artikel 18 erwähnenswert: Jeder hat das Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit; dieses Recht schliesst die Freiheit ein, seine Religion oder Überzeugung zu wechseln, sowie die Freiheit, seine Religion oder Weltanschauung allein oder in Gemeinschaft mit anderen, öffentlich oder privat durch Lehre, Ausübung, Gottesdienst und Kulthandlungen zu bekennen.
Die Realität sieht anders aus, wie Beispiele zu zwei Gesichtspunkten des Artikels 18 zeigen:
1. Seine Religion bekennen: In vielen Ländern geniessen nur die anerkannten oder registrierten Kirchen dieses Recht. Dabei wird aber gleichwohl eine strenge Staatskontrolle mit zahlreichen Einschränkungen ausgeübt. Die "Allgemeine Erklärung der Menschenrechte" schliesst auch das Recht ein, frei über seinen Glauben sprechen zu können.
2. Sein Glaubensbekenntnis wechseln: In zahlreichen Ländern werden Menschen, die zu einem anderen Glaubensbekenntnis übertreten, als Verräter betrachtet, was grosse Schande über deren Familie bringe. In anderen Ländern hindern Anti-Bekehrungsgesetze Menschen daran, sich frei für ein selbstgewähltes Glaubensbekenntnis zu entscheiden.
Hilfe für die Verfolgten
Eine erste Hilfsmöglichkeit ist, diese Realität anzuerkennen und sie dann öffentlich bekannt zu machen. Sieben Organisationen haben unter dem Dach der Schweizerischen Evangelischen Allianz die Arbeitsgemeinschaft für Religionsfreiheit (AGR) gegründet. Das Ziel der AGR ist eine breite Bewusstseinsnahme durch starke Öffentlichkeitsarbeit.Durch die Mobilisierung der Christen in der Schweiz können Projekte in den Ländern, wo der Glaube am meisten kostet, durchgeführt werden. Sie ermuntern die Kirche vor Ort zum Zeugnis und helfen den Christen, in ihrem Land zu bleiben, damit sie durch christliche Werte wie Liebe und Vergebung an Einfluss in ihrer Gesellschaft gewinnen.
Weltverfolgungsindex
Der Index ist eine Liste von 50 Ländern, in denen Christen am stärksten aufgrund ihres Glaubens verfolgt oder benachteiligt werden.
01 Afghanistan
02 Nordkorea
03 Somalia
04 Libyen
05 Jemen
06 Eritrea
07 Nigeria
08 Pakistan
09 Iran
10 Indien
11 Saudi-Arabien
12 Myanmar (Burma)
13 Sudan
14 Irak
15 Syrien
16 Malediven
17 China
18 Katar
19 Vietnam
20 Ägypten
Weltverfolgungskarte
Je stärker die Verfolgung, desto kräftiger der Farbton des entsprechenden Landes.Die Nummern entsprechen der Platzierung des Landes auf dem Weltverfolgungsindex.